Falada M
Falada ist mein „once in a lifetime – Pferd“, mit ihr hatte ich meine größten Erfolge. Nachdem sie mit sechs Jahren zu mir kam, habe ich sie bis zum Grand Prix ausgebildet. Wir haben in zwölf Jahren gemeinsamen Reitens viel erlebt und sind dadurch sehr eng verbunden. Ihre tänzerische Art sich zu bewegen war ihr Markenzeichen und hat mich im Sattel sehr glücklich gemacht. Mit 18 Jahren habe ich sie (glücklicherweise gesund) aus dem Sport verabschiedet und sie als Zuchtstute auf die Weide gegeben. Nach ihrem ersten Fohlen, "Heidanei" (von Hohenstein) hat Falada ein tolles Hengstfohlen von Don Schufro gebracht. Leider mußte „Don Friedo“ 2014 wegen einer schweren Weideverletzung eingeschläfert werden. Falada genießt jetzt ihren Ruhestand auf der Weide mit ihrer besten Freundin Welesta.
Wir haben Frieda an Ostern 1997 6-jährig gekauft. Sie hatte unter ihrer Reiterin Marret Maucher eine Dressurpferdeprüfung Kl. M gewonnen. Der Richter Dr. Dietrich Plewa erzählte mir, dass er eine Stute mit viel Potential gesehen hatte, leider wirke sie mit der recht grossen Reiterin etwas klein.
Nach dem ersten Jahr des "Zusammenfindens" (unter häufiger Trennung von Pferd und Reiter) war Frieda 7-jährig mehrfach S-platziert und gewann mit 9 Jahren die ersten 3 S-Dressuren. Daraufhin wurde sie als "Bestes Nachwuchspferd des Jahres 2000 in Baden-Württemberg" ausgezeichnet.
Nach meiner Babypause, in der Frieda von meiner Springreiterfreundin Steffi Maier locker bewegt und von meinem Vater, Willy Schetter, von Zeit zu Zeit dressurlich gearbeitet wurde, erritten wir 2001 zusammen viele Siege u. Platzierungen in der "Kleinen Tour" und wurden im LBBW-Cup, dem baden-württembergischen "Hallentitel" in der Hanns-Martin-Schleyerhalle Dritte.
Der Schritt zum Grand Prix war nicht leicht, erste Platzierungen gab es zwar schon 2002, die Piaffe war aber lange Zeit eine grosse Klippe. Es dauerte fast 2 Jahre, in denen wir immer wieder überlegten, ob Frieda nicht einfach ein sehr gutes Pferd für die Kleine Tour bleiben sollte.
2003 aber ist der Knoten geplatzt: 1. Sieg im GP und erste Starts auf internationalen Turnieren mit Platzierungen teilweise vor ihrem zwar routinierten, aber recht unzuverlässigen Stallkollegen Castello. Anfang 2004 überraschte uns Frieda mit Super-Runden in ´s Hertogenbosh, und Saumur, bis sogar die Teilnahme bei Olympia in Athen möglich wurde...
Seither steigerte sich Frieda in ihrer Leistung kontinuierlich und blieb dabei im Viereck eine zuverlässige Mitstreiterin. Besonders bei grossen Ereignissen, wie bei der EM in Hagen, wo uns unser bisher bester Grand Prix und ein toller Ritt im Special gelang. Unser bisher bestes Ergebnis (74%) hatten wir im Special in Dortmund beim ersten Turnier des Jahres 2006.
Februar 2009: Faladas Rentnerfest
Im Februar 2009 feierten wir zusammen mit Faladas Weggefährten, Fans und Förderern ein fröhliches Fest, bei dem Frieda offiziell aus dem Sport und in die Rente gefeiert wurde.
Zuerst trafen wir uns zum Sektempfang in der Reithalle, wo Karen eine kleine Rede auf diese tolle Pferdepersönlichkeit hielt. Anschließend gab es die "Versöhnung mit dem Publikum": Da Frieda Applaus verabscheut und deshalb viele Menschen auf engem Raum nicht mag, sollte sie eine gute Erinnerung ans Publikum behalten: Sie bekam von jedem Gast ein Möhrenstückchen…
Anschließend gingen alle Zweibeiener ins nahegelegene Restaurant, um Frieda "über den grünen Klee" zu loben (es war gar nicht leicht, im Februar Klee als Tischdeko zu bekommen, wir haben schließlich den restlichen "Silvesterklee" vom Großmarkt in Amsterdam bekommen…).
Zur allseitigen Fröhlichkeit und als Anregung zum Erzählen zeigte Karen einen Film mit Ausschnitten der Stationen des gemeinsamen Weges von 1998 (erster St. Georg) über den ersten Grand Prix-Sieg, Olympiade, EM, WM bis zum letzten GPS in Stuttgart 2008.
Alle Gäste schrieben fleißig in das bebilderte Gästebuch, eine besonders schöne Erinnerung für Karen…
Viele Anekdoten und Geschichtchen wurden erzählt, denn auch Faladas Züchterin Ilsemarie Wrede kam mit ihrer Tochter, die Falada angeritten hat, aber auch die erste Besitzerin von Falada, Marret Maucher kam mit Ihrem Mann. Es wurde bis in die Morgenstunden gelacht und fröhlich gefeiert…
Ihr neues Zuhause
Inzwischen hat sich Falada sehr gut in ihrer neuen Heimat in Giengen eingelebt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ihre neue beste Freundin zu akzeptieren („He, hier läuft ein fremdes Pferd frei herum, holt mich hier raus!“), grast sie jetzt zufrieden in Ihrer "Kleinherde" auf der Weide.
- Insgesamt: 21 Siege in GP und GPS (am meisten Siege in 2008: 7)
- Olympische Spiele von Athen 2004: 21. Platz
- 3x Sieg im Nationenpreis: 2004, 2007 und 2008 (jeweils auch Sieg im Grand Prix)
- Baden-Württembergische Meisterin 2005
- CHIO Aachen: 2 x 9. Platz (2005 und 2006)
- Beste Platzierung Weltrangliste: 14. (Dezember 2006)
- EM in Hagen 2005: 11. Platz
- WM Aachen 2006: 25. Platz
- Französischer Meister 2006
- Bestes Kürresultat: 76,4% beim CHIO Aachen 2005 (7.Platz)
- Bestes Grand Prix Special-Resultat: 74%, in Dortmund 2006 (1. Platz)
- Bestes GP-Resultat: 73,8% in Wiesbaden 2006 (2. Platz)
Frieda ist Energiebündel, Perfektionistin und Starke Persönlichkeit, sie will im Mittelpunkt stehen und "verlangt" dies sehr nachdrücklich.
Frieda ist ein Pferd mit zwei Gesichtern
Lammfromm wie ein Freizeitpferd
Im Umgang und in der Box ist Frieda ein echtes "Lamm". Sie war das einzige Pferd, auf das ich anfangs meinen kleinen Sohn gesetzt habe, weil sie "aufgepasst" hat, dass er nicht herunterrutscht.
Auf dem Turnier legt sie sich sofort in die Box und schläft. Weil das Hauptinteresse ihr gilt, ist sie dann extrem verschmust und verlangt nachdrücklich ihre Massage- und Streicheleinheiten. Astrid muss oft im Liegen einflechten, weil "Madame" nocht ruht...
Voller Power und zuweilen Explosiv
Frieda ist das feinste Pferd, das ich je geritten habe. Sie ist vom technischen Reiten her leichtrittig. Weil sie aber oft ganz eigene Vorstellungen davon hat, wie die Ausführung einer Lektion sein soll, oder was als nächstes kommt, kann sie ziemlich eigensinnig sein und dann auch äusserst aggressiv gegen den Reiter werden. Wenn sie dann buckelt, lag ich bisher immer unten.
Wie bei einem unserer ersten Turniere: ich flog nur knapp am Fahnenmast vorbei, Frieda rannte auf die Strasse, wo sie in der Kurve stürzte und auf der Seite weiterschlitterte, der verformte Bügel (Bild) zeigt die Kräfte, die dabei frei wurden.
Weitere Spitznamen
Falballa, Ponette magique, Flotte Lotte
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